Authors
Benjamin Loos, Steffen Meyer, Joachim Weber, Andreas Hackethal
Description
Die stärkere Vereinfachung der Verkaufsentscheidungen bei liquiditätsgetriebenen Verkäufen könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Anleger unter einem gewissen Maß an Zeitdruck stehen. Die Anleger würden dann bei der Entscheidungsfindung eher schnell und intuitiv entscheiden. Diese Art des Entscheidens kann leicht mit dokumentierten Anlagefehlern (zB aufmerksamkeitsgetriebenes Handeln, Dispositionseffekt, Vernachlässigung von Transaktionskosten) in Verbindung gebracht werden. Entsprechend sollten ihre Entscheidungen zu einem größeren Ausmaß von Heuristiken geprägt sein. Für Verkäufe mit Wiederanlageabsicht hingegen könnte das Gegenteil gelten. Schließlich können diese Entscheidungen relativ frei von externen Einschränkungen getroffen werden, sodass Anleger eher kontrolliert abwägen können. Tatsächlich ist dies auch das Ergebnis der Untersuchung. Der Fachartikel trägt somit zu einem relativ neuen Literaturstrang bei, der sich mit situativen Einflüssen auf das Anlageverhalten beschäftigt.
Um prüfen zu können, inwieweit sich liquiditätsgetriebene Transaktionen und solche mit Wiederanlageabsicht von anderen Transaktionen unterscheiden, müssen zunächst geeignete Indikatoren für die Handelsmotivation gefunden werden. Wir definieren einen Wertpapierverkauf als mit Wiederanlageabsicht vorgenommen, falls mit dem Erlös binnen kurzer Frist ein anderes Wertpapier gekauft wird. Eine Transaktion wird als liquiditätsgetrieben definiert, wenn dessen Erlös binnen kurzer Frist von dem Verrechnungskonto abgezogen wird. Mithilfe eines von einer deutschen Regionalbank zur Verfügung gestellten …
Scholar articles
B Loos, S Meyer, J Weber, A Hackethal