Authors
Andreas Vossler
Publication date
2006
Volume
6
Pages
207-224
Publisher
Juventa
Description
„Prüfet aber alles, und das Gute behaltet “(1. Brief des Paulus an die Thessalonicher, 5, 21)–diese neutestamentarische Evaluationsaufforderung klingt in Zeiten leerer Kassen und angespannter Haushaltslagen nicht etwa altmodisch und antiquiert, sondern höchst aktuell. Tatsächlich hat die Frage nach der Qualität von personalen Dienstleistungen längst alle Bereiche der psychosozialen Arbeit erfasst, auch wenn zum Teil nicht eindeutig geklärt ist (bzw. sich gar nicht eindeutig klären lässt), was genau „gute “von „schlechten “Angeboten unterscheidet und wessen Meinung dafür maßgeblich sein soll.
Auch auf dem Feld der institutionellen Erziehungs-und Familienberatung werden seit vielen Jahren Evaluationen durchgeführt. Zahlreiche Beratungsstellen fragen ihre Klienten vor Ort in Eigenregie und mit selbst zusammengestellten Fragebögen nach der Qualität der erhaltenen Beratung. Die Ergebnisse dieser Befragungen dienen meist der Selbstevaluation und sie werden in der Regel nur in den Jahresberichten der Einrichtungen veröffentlicht. Darüber hinaus wurden in den letzten zwanzig Jahren eine ganze Reihe von mehr oder weniger wissenschaftlichen Untersuchungen durchgeführt und veröffentlicht, die sich mit der Evaluation von Erziehungs-und Familienberatung–vor allem aus der Sicht der betroffenen Klienten–befassen. Den Hintergrund für diese Evaluationsaktivitäten stellen zwei lebhaft geführte Diskurse bzw. Forschungstraditionen unterschiedlichen Ursprungs dar.
Total citations
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