Authors
Paul Eckerstorfer, Johannes Halak, Jakob Kapeller, Bernhard Schütz, Florian Springholz, Rafael Wildauer
Publication date
2014
Journal
Wirtschaft und Gesellschaft
Volume
40
Issue
1
Pages
63-81
Description
Vermögen wird in Österreich seit dem Aufheben der Vermögens-(1993) und der Erbschaftssteuer (2008) nur mehr einer sehr geringen bis gar keiner Besteuerung unterzogen. Der Anteil der vermögensbezogenen Steuern am gesamten Steueraufkommen liegt mit 1, 2%(2011) deutlich unter dem OECD-Schnitt von 5, 4%. 1 Nachdem Bankenrettungen und steigende Arbeitslosenzahlen nicht nur hier, sondern weltweit die Staaten vor Finanzierungsschwierigkeiten stellen, rückt neuerdings die Vermögenssteuer auch international wieder ins Zentrum der Debatte. Gegenstand einer solchen Steuer ist das Nettovermögen (Gesamtvermögen abzüglich Schulden), wobei natürlich vom Gesetzgeber Ausnahmen für gewisse Vermögensbestandteile eingeführt werden können. Island und Spanien führten sie während der Krise wieder ein, und unlängst erregte der IWF mediale Aufmerksamkeit, als er auf das beträchtliche Aufkommenspotenzial einer Vermögenssteuer hinwies: Eine Besteuerung der reichsten 10% der Bevölkerung könne bei einem Steuersatz von 1%, so der IWF, in den Euro-Ländern ein Aufkommen von etwa 1% des BIP generieren. 2 Eine Vermögenssteuer ist aber nicht nur ein wirtschaftspolitisches Instrument zur Einnahmengenerierung für den Staat, sie ist auch ein gesellschaftspolitisches Instrument, um einer zunehmenden Ungleichverteilung der Vermögen entgegenzuwirken. Zunehmende Vermögenskonzentration kann sowohl aus sozialer als auch aus ökonomischer Sicht eine Gefahr für die Stabilität einer Gesellschaft darstellen. 3 So zeigen Wilkinson und Pickett (2007), dass das Niveau gesellschaftlicher Ungleichheit in
Total citations
20142015201620172018201920202021313111
Scholar articles
P Eckerstorfer, J Halak, J Kapeller, B Schutz… - Wirtschaft und Gesellschaft, 2014