Authors
Susanne Regener
Publication date
1992/1/1
Journal
Ethnologia Europaea
Volume
22
Issue
1
Publisher
Open Library of Humanities
Description
Die Fotografie, die im Polizeiwesen von verdächtigten oder einer Straftat angeklagten Personen angefertigt wird, ist eine besondere Form der menschlichen Abbildung, die sich historisch in spezifischer Weise und in Abgrenzung zur gewohnlichen Atelierfotografie entwickelt hat. Die Entstehung visueller Muster, die in eindeutiger Weise die von der Gesellschaft ausgeschlossenen Individuen bezeichnen sollen, ist nur im Zusammenhang mit dem Kontext zu verstehen, der die Bilder erst zu Bedeutungsträgern macht. Allerdings ist die Polizeifotografie mehr als ein Symbol für den besonderen Blick auf den Kriminellen. Zu einem Verbrecherbild wird die Fotografie innerhalb eines kriminologischen Diskurses, dem eine Theorie des Zusammenhanges von Physiognomie und Seele zugrunde liegt. Der Beitrag ist als eine Kritik an der visuellen und symbolischen Darstellung der Dichotomisierung von Normal und Anormal zu verstehen.
Total citations
1993199419951996199719981999200020012002200320042005200620072008200920102011201220132014201520162017201820192020202111112111111113
Scholar articles
S Regener - Ethnologia Europaea, 1992