Authors
Andreas Ladner, Michael Brändle
Publication date
2001
Publisher
Seismo
Description
Das Schweizer Parteiensystem galt lange Zeit als Inbegriff der politischen Stabilität. Wählerstimmenverschiebungen von wenigen Prozentpunkten wurden als politische Erdrutsche bezeichnet, und seit mehr als 40 Jahren teilen sich die vier Parteien FDP, CVP, SP und SVP die Regierungsverantwortung auf Bundesebene. Parteien wie der Landesring, die Überfremdungsparteien, die Grünen und die Freiheitspartei haben zwar die Politik belebt, vermochten die Vormachtstellung der vier Bundesratsparteien aber nie zu gefährden.
Mit der Erfolgsgeschichte der SVP zürcherischer Prägung haben sich Ende der 1990er Jahre die politischen Verhältnisse drastisch verändert. Das Parteiensystem ist in Bewegung geraten. Innerhalb von zwei Wahlgängen ist die SVP zur stärksten Partei und zur treibenden Kraft im bürgerlichen Lager avanciert. Verändert haben sich aber nicht nur die Kräfteverhältnisse zwischen den vier Bundesratsparteien. Die vom Abwanderungsprozess Richtung SVP betroffenen Parteien sind auch in ihrer politischen Ausrichtung in Frage gestellt und zu Kursänderungen gezwungen. Um weitere Wählerstimmenverluste zu verhindern, steuern FDP und CVP nach rechts, und die SP sieht sich auf der linken Seite zusehends isoliert.
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