Authors
Ulrike Jureit, M Wildt
Publication date
2005/6
Journal
Generationen: Zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs. Hamburg: Hamburger Edition
Pages
244-65
Description
Das» Denkmal für die ermordeten Juden Europas «ist am 10. Mai 2005 in Berlin eröffnet worden. Es gehört zweifellos zu den ambitioniertesten und auch umstrittensten Erinnerungsprojekten der Bundesrepublik Deutschland. Im Zentrum Berlins, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Reichstag und zum Brandenburger Tor, beansprucht es–noch ganz der Tradition der Nationaldenkmäler des 19. Jahrhunderts verhaftet–das zentrale deutsche Holocaust-Denkmal zu sein. Für diesen Anspruch gibt es gute Gründe, schließlich hatte der Bundestag am 25. Juni 1999 nach einer außergewöhnlich breiten und mehr als zehn Jahre andauernden Debatte, 1 nach künstlerischen Wettbewerben und Fachkolloquien, nach Standortverlagerung und Kanzlererklärung beschlossen, den überarbeiteten Entwurf des Architekten Peter Eisenman in den ehemaligen Ministergärten zu realisieren. Der Bundestagsbeschluß hielt nach fünfstündiger Aussprache fest:» Die Bundesrepublik Deutschland errichtet in Berlin ein Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Mit dem Denkmal wollen wir die ermordeten Opfer ehren, die Erinnerung an ein unvorstellbares Geschehen der deutschen Geschichte wach halten und alle künftigen Generationen mahnen, nie wieder die Menschenrechte anzutasten, stets den demokratischen Rechtsstaat zu verteidigen, die Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz zu wahren und jeder Diktatur und Gewaltherrschaft zu widerstehen.«2 Das Parlament vertrat weiterhin die Auffassung, daß» die Bundesrepublik Deutschland […] verpflichtet [bleibt], der anderen Opfer des Nationalsozialismus würdig zu gedenken «. 3 Ihre Einbeziehung in das …
Total citations
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Scholar articles
U Jureit, M Wildt - Generationen: Zur Relevanz eines wissenschaftlichen …, 2005