Authors
Laura Wenzel, Hila Kakar, Philipp Sandermann
Publication date
2022
Journal
Neue Praxis
Volume
52
Issue
1
Pages
61-81
Description
In den Jahren 2015 bis 2020 sind mehr als 1, 8 Millionen Schutzsuchende nach Deutschland zugezogen (vgl. Destatis, 2020). Inzwischen geraten ihre familialen Kontexte verstärkt in den Blick (vgl. Kraus/Sauer/Wenzel, 2019). Hier zeigt sich ua, dass ffuchterfahrene Personen in Deutschland häufig sehr junge Kinder haben, welche ihrerseits wiederum einen erheblichen Anteil der geffüchteten Personen ausmachen (vgl. Bujard ua, 2020). Damit wird die zentrale Bedeutung frühpädagogischer Angebote ersichtlich. Hierzu zählen Kindertageseinrichtungen und-pffege (stellen), aber auch Angebote der Familienbildung,-beratung und-erholung. Studienergebnisse zur Nutzung frühpädagogischer Angebote verdeutlichen, dass diese einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der sozialen Teilhabe geffüchteter Eltern und ihrer Kinder leisten (vgl. Blossfeld ua, 2016; Gambaro/Neidhöfer/Spieß, 2019). Zugleich zeigt sich, dass Kinder geffüchteter Eltern frühpädagogische Angebote insgesamt seltener und später nutzen als Kinder von Eltern ohne Fluchterfahrung (vgl. Gambaro ua, 2017). Kindern aus ffuchterfahrenen Familien niedrigschwellig den Besuch einer Kindertageseinrichtung zu eröffnen, stellt somit eine wichtige integrations-und bildungspolitische Aufgabe dar. Unterschiedliche Einffussfaktoren erschweren diese Aufgabe. Das beginnt bereits bei den rechtlichen Gegebenheiten: Grundsätzlich gilt gem. § 24 SGB VIII ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auch für Kinder von geffüchteten Personen–wenn von einem gewöhnlichen Aufenthalt1 in Deutschland ausgegangen werden kann (Meysen/Beckmann/González Méndez de Vigo …
Total citations
2022202323