Authors
Marion Hamm, Michael Zaiser
Publication date
2000
Journal
Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften
Volume
238
Issue
5/6
Pages
755-764
Publisher
Argument Verlag
Description
Seit Betriebe und Verwaltungen Mitte der 70er Jahre zunehmend Informations-und Computertechnologien einzusetzen begannen, wurden diese" neuen Technologien" innerhalb verschiedenster Strömungen der bundesdeutschen Linken zum Diskussionsgegenstand-so etwa im Hinblick auf Datenschutz, Auswirkungen am Arbeitsplatz und Rationalisierungsprozesse. Eine'aktivistische'Variante dieser Diskussionen kam beispielsweise in den Volkszählungsprotesten zum Ausdruck. Auch in der eigenen politischen Praxis begann man etwa Mitte der 80er Jahre, PCs zu nutzen und die Möglichkeiten des Desktop-Publishing zu erkunden. Einzelne linke Computerfreaks unternahmen schon damals erste Schritte zu einer'hausgemachten'Vernetzung ihrer PCs (so etwa in der BRD das Zerberus-Netz), doch blieb diese praktische Aneignung von Vernetzungsmöglichkeiten zunächst auf einen relativ engen Kreis von Computerfreaks und Hackern beschränkt. Auch als Mitte der 90er Jahre der allgemeine Netzhype 1 einsetzte, blieb die Linke zunächst bei den gewohnten Medien-Zeitschriften, Rundbriefen, Radio und Büchern 2. Mittlerweile hat jedoch die Nutzung des Netzes als Publikations-und Kommunikationsmedium auch in der anfangs eher zögerlichen deutschen Linken eingesetzt. Obwohl längst nicht alle engagierten Menschen Zugang zum Internet haben, obwohl klassen-und geschlechtsspezifische Ein-und Ausschlußmechanismen weiter bestehen, wird doch nicht nur überregional und international, sondern auch lokal über email kommuniziert, wird das Netz als Informationsquelle genutzt, und für viele Gruppen ist die eigene Homepage eine …
Total citations
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