Authors
Christine M Klapeer, Karin Schönpflug
Publication date
2016
Journal
Feministische und postkoloniale Reflexion zu gesellschaftlichen Natur-und Ressourcenkonzeptionen. In K. Fischer, J. Jäger, & L-Schmidt (Eds.), Rohstoffe Und Entwicklung
Pages
52-64
Description
Wie im Titel dieses Beitragsi formuliert konzeptualisierte der als Begründer der neuzeitlichen Naturwissenschaft geltende Francis Bacon die „Natur “in seiner 1605 erschienen Schrift „Über die Würde und den Fortgang der Wissenschaften “als „eine allgemeine Coquette und im Grunde Hure “, die, um nicht „in jenes alte Chaos “zurückzufallen „in Ordnung “gehalten werden muss “(Bacon 1783 [1605]; 249f.). Eine kritische Auseinandersetzung mit dem für die politische Neuzeit wegweisenden Werk Bacons zeigt hier demnach einerseits beispielhaft die Interdependenz von Frauen-und Naturfeindlichkeit sowie die domestizierenden und anthropozentrischen Implikationen und Fantasien, die mit der Etablierung der modernen (Natur-) Wissenschaften einhergingen. Denn der fortschrittsgläubige, sich selbst optimiernende Mensch (Mann) wird nicht nur als übergeordnetes Zentrum allen Denkens und Wirkens installiert, sondern er zähmt und ordnet das natürliche Chaos und macht es mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden für den Menschen nutz-und ausbeutbar, eben auch zu einem verwend-und verwertbaren, passiven „Ding “. Bacon vergleicht in seinen Schriften die „Natur “mit dem Körper einer Frau* ii, der gebändigt und dem ebenso wie der „Natur “die „Geheimnisse “mithilfe neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden entrissen werden müssen, steht paradigmatisch für einen historischen Einschnitt hinsichtlich gesellschaftlicher Natur-und Geschlechterverhältnisse im Übergang zur Neuzeit. Innerhalb aktueller Diskussionen um
Total citations
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Scholar articles
CM Klapeer, K Schönpflug - … Natur-und Ressourcenkonzeptionen. In K. Fischer, J …, 2016